Mein bisheriger Werdegang
Angefangen hat alles mit einem Bachelorstudiengang der Agrarwissenschaften in Bonn nach meinem Abitur 2016. Da mir während dieses Studiums die Bedeutung der Umwelt immer bewusster wurde, habe ich mich anschließend für den Masterstudiengang der Umweltwissenschaften in Frankfurt entschieden. In Hessen angekommen suchte ich einen Job als Werkstudentin und habe mir einige Firmen und Stellenangebote im Internet angesehen. Schlussendlich landete ich bei Stellenanzeigen der TÜV Rheinland Energy GmbH in Mainz-Hechtsheim und Köln. Allerdings suchten sie nur fertig ausgebildete Kräfte. Als Studentin entsprach ich dem nicht so ganz. Auf der Karrierewebsite des TÜV Rheinland fand ich dann aber schnell das Feld der Initiativbewerbung. Und siehe da – es folgte ein Vorstellungsgespräch in Mainz und die Einstellung.
Mein Einstieg in den Job als Werkstudentin
Zunächst war ich etwas verunsichert, ob ich wirklich geeignet bin, da ich zwar großes Interesse an dem Themenfeld hatte und Grundlagen im Studium gelehrt wurden, aber ich bisher kaum praktische Erfahrungen in genau diesem Bereich vorweisen konnte. Genau deswegen hatte ich allerdings auch nach einem Werkstudentenjob gesucht. Neben der Chance Einblicke in ein großes Unternehmen zu erhalten, wollte ich vor allem meinen Horizont erweitern und Neues lernen. Mir ist direkt das sehr angenehme Arbeitsklima im Büro und bei der Arbeit auf Anlagen aufgefallen. Und das trotz Coronamaßnahmen und Maske tragen. Mit meinen Fragen wird verständnisvoll umgegangen und die Kollegen erklären mir immer viel.

Bin ich geeignet Gerüche vor Ort wahrzunehmen? Riechen von N-Butanol und Schwefelwasserstoff (natürlich stark verdünnt) am Olfactometer. Wo macht man sowas sonst?
Den eigenen Ängsten trotzen
Neben Fahrten nach Köln zum Labor, unterstütze ich vor allem Kollegen bei Arbeiten in Hessen, da dort immer zwei Personen Aufträge durchführen müssen. Diese Termine umfassen dann häufig auch nur einen Tag. Allerdings kommt es auch öfter mal vor, dass wir weiter weg fahren müssen und eine Übernachtung im Hotel notwendig wird. Dem sollte man sich auf jeden Fall vorher bewusst sein. Ich persönlich finde einen ruhigen Abend einfach mal nur für sich oder auch einen geselligen Abend mit den Kollegen als willkommene Abwechslung zum Alltag.
An den Anlagen geht es dann manchmal hoch hinaus. Leider habe ich Höhenangst, weshalb ich nicht immer überall mit kann. Doch ich bin auch schon Leitern hochgeklettert, welche ich mir selbst vorher nicht zugetraut hätte. Manchmal musst du es einfach ausprobieren und kannst deine Grenzen das ein oder andere Mal überschreiten.
Es gibt aber auch Anlagen, bei welchen ich am Erdboden bleiben darf oder wo ich als zweite Person verschont bleibe, nach oben zu klettern. Wichtig ist, dass ich immer „Nein“ sagen darf. Genauso wichtig ist aber auch, dass ich meine Höhenangst erwähne, weil sonst würde es auf den Anlagen manchmal nicht funktionieren. Wenn es heißt: „Wir müssen eine Hebebühne 20m hoch und uns dann gesichert auf eine andere Plattform bewegen“ – muss ich dann auch mal passen.
Werkstudentenjob in Umweltwissenschaften – mitanpacken gewünscht
Generell bekomme ich spätestens eine Woche vorher, manchmal aber auch sehr spontan, einen Anruf, ob ich Zeit habe und mit möchte. Die Entscheidung liegt dann am Ende immer noch bei mir. Meine Arbeit besteht aktuell noch hauptsächlich darin, Sachen zu tragen und Dinge anzureichen. Manchmal stehe ich dann eben nur daneben und bekomme erklärt, was gerade passiert oder muss auch mal kurz einfach warten. Von Beginn an gab es aber auch immer Dinge, für die ich gebraucht wurde und die ohne eine zweite Person nicht funktioniert hätten. Daher fühle ich mich nie nur als Beobachter. Langfristig besteht außerdem die Möglichkeit der Einarbeitung in die Datenauswertung und je öfter ich mitfahre, desto mehr kann ich eigenständig schon erledigen und unterstützen. Wie es eben immer so ist.

Hier seht ihr einen typischen Messaufbau.
Als Frau unter Männern
Abschließend möchte ich noch die niedrige Frauenquote in meiner Abteilung erwähnen. Soweit ich weiß, sieht es in Köln bei der Umweltmesstechnik nicht anders aus. In Mainz arbeitet außer mir, nur eine andere Frau. Mich stört das prinzipiell nicht, schade finde ich es trotzdem. Es liegt hier meines Wissens nach tatsächlich an zu wenigen Bewerberinnen. Also los – ändert das! Manchmal sind Koffer und Geräte etwas schwerer, aber ich bekomme alles gehoben und bin sicherlich kein Muskelpaket. Außerdem kann man die Koffer ja auch immer wieder abstellen oder einer der Kollegen übernimmt den Job des Tragens. Anpacken sollte man prinzipiell aber können und Angst vor Schmutz wäre auch eher kontraproduktiv. Ich würde mich über mehr weibliche Unterstützung sehr freuen.
Autorin des Beitrags

Denise Radermacher
Werkstudentin
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