„Deinen Job möchte ich haben“, „Da arbeiten, wo andere Urlaub machen“ – das sind typische Sätze, die Alina Roeder hört, wenn sie anderen von ihrer Tätigkeit bei TÜV Rheinland erzählt. Sie ist Mystery Checker im Geschäftsbereich Systeme. Das heißt, dass sie und ihre Kolleginnen und Kollegen Hotels, Schwimmbäder oder Stadien im Hinblick auf Managementsysteme, zum Beispiel Qualitätsmanagement nach ISO 9001, zertifizieren.
Traumjob Mystery Checker
Das bedeutet genau das, was sich für die meisten von uns nach einem echten Traumjob anhört: Schwimmbäder und Hotels besuchen, alles ausgiebig testen und dafür bezahlt werden. Was nach einer Menge Spaß klingt, ist aber ein wichtiger und sehr ernstzunehmender Job. Prüfer wie Alina Roeder sorgen dafür, dass wir alle unbeschwerten Badespaß im Freibad oder einen schönen Urlaub genießen können. Unsere Sicherheit steht hier an erster Stelle.
Als Tester im Freibad
Ich durfte Alina bei ihrem Mystery Check in die Freibäder in Köln und Umgebung begleiten und miterleben, worauf man bei den Tests alles achten muss. Die Ergebnisse unserer Kooperation mit dem Kölner Stadtanzeiger könnt ihr hier nachlesen.

Warum Mystery Check?
Mystery Check heißt es deshalb, weil die Betreiber der Schwimmbäder von unserem Besuch gar nichts wissen. Wir erscheinen also nicht in TÜV Rheinland-Kleidung, sondern betreten als ganz normale Badegäste das Freibad – wir zahlen Eintritt und legen uns im Bikini auf die Liegewiese. Wir sind also „undercover“ unterwegs. Und das ist gar nicht mal so einfach.
Bitte recht unauffällig!
Der Großteil der Prüfung ist reine Beobachtung. Zunächst notieren wir den allgemeinen Eindruck. Wie gut ist das Schwimmbad ausgeschildert und gibt es ausreichend Parkplätze? Danach geht es weiter zum Eingang. Hier überprüfen wir beispielsweise, ob dieser barrierefrei zugänglich ist und ob die Grundlagen des Datenschutzes eingehalten werden, da im Bad meist eine Videoüberwachung durchgeführt wird. Wir untersuchen außerdem das Becken, Fluchtwege, den Brandschutz und die Rutsche. Ist der bauliche Zustand in Ordnung? Ist der Beckengrund sichtbar? Gibt es zentral gelegene Feuerlöscher?
Das ist längst nicht alles – von den Umkleidekabinen bis hin zum Zusatzangebot wie Beachvolleyballfeldern wird alles unter die Lupe genommen und in einer Checkliste notiert. Eine Fotodokumentation hält die wichtigsten Beobachtungen zusätzlich fest.
Das ist gar nicht so einfach, wenn man als unauffälliger Badegast alles fotografieren soll – von der liegengelassenen Pommesgabel auf der Wiese bis zum Starkstromkabel des Würstchen-Wagens. „Bisher wurde ich nur einmal von einem Badegast auf das Fotografier-Verbot hingewiesen. Bei den meisten Checks falle ich gar nicht weiter auf“, sagt mir Alina im Gespräch, während ich mich immer wieder umsehe, ob uns auch wirklich niemand bemerkt. Ich merke sofort, dass sie die Expertin ist.


Der Currywurst-Test
Zum Abschluss wartet dann das vermeintliche Highlight: Der Currywurst-Test. Denn natürlich wird auch der Gastronomie-Bereich im Schwimmbad überprüft. Um die Freibäder gut miteinander vergleichen zu können, bestellt Alina in jedem Bad eine Currywurst mit Pommes. „Wie genial“, denken jetzt wohl die meisten von euch – ich kann euch versichern, dass euch die Lust darauf aber schnell vergeht, wenn ihr drei Bäder pro Tag prüfen und folglich auch dreimal Currywurst mit Pommes probieren müsst. Zwar spielt der Geschmack der Speisen im Freibad-Vergleich am Ende auch eine Rolle, viel wichtiger ist allerdings, ob sie den hygienischen Vorgaben entsprechen. Dazu testet Alina mit einem Thermometer, ob Pommes und Bratwurst heiß genug sind.
Zusammen mit einer Sichtprüfung der Küche und deren Gegebenheiten lässt sich erkennen, ob die Currywurst frisch zubereitet ist – oder vielleicht schon zwei Stunden auf der Wärmeplatte gelegen hat und nur mit heißer Currysoße übergossen wurde. Das Thermometer lügt eben nicht. Alina ist nach dem Freibad-Test jetzt auf jeden Fall auch Expertin für Currysoßen. Sie schmeckt sofort, ob es sich um Ketchup oder eine hausgemachte Soße handelt. Ein echt cooler Job, wie ich nach meinem kleinen Praktikumstag bei Alina nur unterschreiben kann.
Grafik: Kölner Stadt-Anzeiger
Autor des Beitrags

Viktoria Kux
Social Media Manager
Viktoria Kux arbeitet bei TÜV Rheinland als Social Media Manager innerhalb des Newsrooms. Egal ob ein neues Foto für Instagram oder ein Video für YouTube produziert werden muss, in ihrem Arbeitsalltag dreht sich alles um soziale Netzwerke. Auch privat bloggt sie gerne – über die schönsten Ausflugstipps zwischen Koblenz und Köln, Reisen in die weite Welt oder leckere Rezepte zum Nachkochen. Deswegen ist sie nach der Arbeit immer auf der Suche nach schönen Fleckchen Erde und neuen Rezepten – natürlich mit der Kamera im Gepäck.
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