Knapp drei Monate lang trat niemand, bis auf die Putzkraft, durch die Pforten der Lehrwerkstatt. Eine lange Zeit… Jetzt sind wir wieder da! Der schwerste Teil ist geschafft. Die Zeit im Homeoffice ist erfolgreich überstanden. Alle sind gesund geblieben, das war das Wichtigste. Wie es uns in den letzten Tagen vor Corona in der Lehrwerkstatt erging und wie wir in wenigen Wochen eine digitale Ausbildung auf die Beine gestellt haben, könnt ihr gerne in Teil eins und Teil zwei nachlesen.

Neue Herausforderung: die Abstandsregelung

Trotz der Freude über die Wiedereröffnung der Lehrwerkstatt wussten wir Ausbilder, dass uns nun eine neue Herausforderung bevorstand. Zehn Auszubildende, zwei Ausbilder, verteilt auf drei Räumlichkeiten – durch die verschärften Hygienemaßnahmen nicht möglich. Jedoch war das Glück auf unserer Seite, denn der zweite Berufsschulblock für das erste Lehrjahr stand bevor. Blieben noch sechs Azubis und zwei Ausbilder – immer noch zu viele.

Doch auch hierfür schien eine Lösung in Sicht. Der Ausbilder der Deutz AG, unser Kooperationsbetrieb, kontaktierte uns und meinte, dass er drei Azubis aus dem zweiten Lehrjahr für den geplanten CNC-Lehrgang (Computerized Numerical Control – ein Programmier- und Fräslehrgang zur elektronischen Steuerung von Werkzeugmaschinen) übernehmen kann. Diese Nachricht kam wie gerufen.

Somit war schon mal das Problem der Anzahl der Personen geklärt. Das erste Lehrjahr ist in der Berufsschule und das zweite Lehrjahr ist aufgesplittet. Die ersten zwei Wochen ist die eine Hälfte der Auszubildenden in der Lehrwerkstatt und die andere bei der Deutz AG, danach wird gewechselt. Und sobald das erste Lehrjahr aus der Berufsschule wiederkommt, marschieren die Jungs vom zweiten Lehrjahr in die Betriebseinsätze. Wunderbar.

Ausbildungsbetrieb

Frühjahrsputz nach der Coronazeit

Der erste Tag. Die Ausbilder und Auszubildenden kamen grinsend in die Lehrwerkstatt. Komisch, alles vertraut und doch so fremd. Der erste Schritt bestand darin, die Jungs über die Hygienevorschriften aufzuklären: Abstände einhalten, immer nur alleine an einem Tisch sitzen, mehrmals am Tag die Hände waschen und nur noch das für die eigene Person bereitgestellte Werkzeug benutzen. Schraubendreher verlegt und dann schnell den vom Nachbarn ausleihen? Das war nicht mehr möglich. Die Mittagspause musste nun an den Arbeitsplätzen im Theorieraum stattfinden. Der Pausenraum war leider durch die beengten Platzverhältnisse nicht nutzbar.

Als nächster Schritt kam die Wartung der Maschinen. Drei Monate Standzeit ohne die gewohnten Kontrollen haben ihre Spuren hinterlassen. Kühlschmiermittel mussten ausgetauscht und Maschinenteile neu eingeschmiert und gefettet werden. Erster Tag und direkt eine Arbeit, die mit viel Dreck und Sauerei in Verbindung steht. Aber den Jungs war das egal. Endlich wieder handwerkliche Arbeit! Nicht nur vor dem PC sitzen oder in Bücher hineinschauen. Langsam kehrte ein Gefühl von Normalität ein.

Digitale Ausbildung zeigt Wirkung

Nach der Maschinenwartung ging es wieder ran an die Prüfungsvorbereitung. Durch Corona wurde die AP1 (Abschlussprüfung 1) in den Herbst verlegt. Daher liegt unser Fokus nun einzig und allein darauf. Die Azubis waren wieder voller Motivation. Sie legten direkt los und hatten trotz der langen Homeoffice-Zeit wenig Probleme, sich bei ihren Übungs-Anlagen zurecht zu finden. Unsere digitale Ausbildung von zu Hause aus hat offensichtlich funktioniert.

Der Wiedereinstieg in die Lehrwerkstatt lief trotz anfänglicher Bedenken reibungslos ab. Dies war allerdings nur durch gute Planung und Teamarbeit möglich. Nun heißt es Daumen drücken, dass keine weitere Corona-Welle auf uns zukommt und alle weiterhin gesund bleiben.

Autor des Beitrags

Marco Weber

Marco Weber

AUSBILDER

Marco Webers Job ist es, junge Menschen in die Arbeitswelt einzuführen. Ihnen fachliche, soziale und auch persönliche Kompetenzen zu vermitteln und diese zu vertiefen. Seine Kerntätigkeit besteht darin, die berufliche Handlungsfähigkeit der Auszubildenden zu fördern. Sein Karriere-Tipp für euch lautet: „Von nichts kommt nichts.“

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