Vom Metallbauer…
Meine „Karriere“ begann mit einer Ausbildung zum Metallbauer oder – wie es heute so schön heißt – Konstruktionsmechaniker. Mein Ausbildungsbetrieb war eine kleine Drei-Mann-Firma in unserem Nachbarort, wo es im Vorgebirge noch so üblich ist, dass sich alle kennen.
Nach der Ausbildung bin ich noch zwei Jahre in meinem Lehrberuf geblieben, bevor ich mich dazu entschied, mich beruflich zu verändern. Diese Entscheidung brachte mich 2012 nach Köln Ossendorf, wo ich in einer großen Produktion Teil der Blechvorfertigung wurde. Hier hielt es mich acht Jahre und ich konnte erste berufliche Erfolge feiern. So wurde ich später fachlich Vorgesetzter und habe nebenberuflich meine Weiterbildung zum Maschinenbau-Techniker abgeschlossen.
…zum Messtechniker und Sachverständigen für Luftreinhaltung
Wie hat es mich zu TÜV Rheinland verschlagen?
Im Grunde hatte ich schon vor gut drei Jahren zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt, mich beruflich nochmals zu verändern. So kam es, dass ein guter Bekannter mir von seinem Job bei der TÜV Rheinland Energie erzählte und prompt versuchte, mich zu einer Bewerbung für die Emissionsüberwachung/Luftreinhaltung zu ermutigen.
Damals war ich dem gegenüber noch sehr skeptisch – aus mehreren Gründen: meine Weiterbildung war noch nicht abgeschlossen, die Stelle im Bereich Emissionsschutz war vollkommen fachfremd, außerdem war „der TÜV“ ein großer Name, bei dem ich mir nicht direkt zutraute, dort arbeiten zu können.
Aber nachdem der Gedanke ein paar Jahre reifte und der tüchtige Kollege mich stetig daran erinnerte, dass die Stelle doch etwas für mich sein könnte, wagte ich den Schritt und bewarb mich für die Luftreinhaltung.
Bewerbungsgespräch über den Dächern von Köln
So saß ich also im TÜV-Hochhaus, welches ich schon öfter beim Übersetzen auf die „Schäl Sick“ („falsche“ Rheinseite) bewundert habe, und wartete mit Ausblick über Köln auf mein Vorstellungsgespräch.
Ohne mich bei jetzigen Vorgesetzten einschmeicheln zu wollen – TÜV Rheinland hat sich hier bereits von seiner besten Seite gezeigt. Ich wurde freundlich empfangen, man war auf mich vorbereitet und hat sich viel Zeit genommen, mir erst einmal TÜV Rheinland als Arbeitgeber vorzustellen und mir zu erläutern, was später auf mich zukommen würde, sollte das Gespräch erfolgreich für mich verlaufen.
Wie ihr euch denken könnt, verlief das Gespräch erfolgreich für mich – und so schlug ich einen beruflichen Werdegang ein, den ich nie für möglich gehalten hätte.
Mein neuer Alltag in der Emissionsüberwachung und Luftreinhaltung
Wie sehen meine Tage jetzt aus, was hat sich verändert?
Was sich vor allem verändert hat ist, dass ich wieder im Außendienst bin und viel Kundenkontakt habe. Ein wenig so wie zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn. Das ist wohl mit ein Grund, warum ich den Entschluss gefasst hatte, den Schritt nach Köln Poll zu wagen. Die isolierte, doch eintönige Arbeit in der Fertigung entsprach nicht mehr dem, was ich mir von meinem Alltag erhoffte.
Über zu wenig Abwechslung kann ich mich jedenfalls nicht mehr beklagen, sobald ich mit den Kolleg*innen oder allein zu den Kund*innen an die Messstellen rausfahre.
Kein Tag ist wie der andere und ich bekomme Einblicke in Betriebe und Branchen, in die ich sonst nie einen Fuß setzen könnte.
Das solltest du über den Job als Messtechniker wissen:
Was ihr aber über die Arbeit in der Emissionsüberwachung/Luftreinhaltung wissen müsst: mit einem entspannten Abfahren von Kund*innen ist es nicht getan.

Der Messaufbau
So besteht auch der einfachste Messaufbau aus einer Vielzahl an Koffern, Gerätschaften und Gasflaschen. Alles muss in der Nähe der eigentlichen Messstelle aufgebaut, angeschlossen und kalibriert werden. Das ist ein Ablauf, der sich oft wiederholt, stark variiert (jede zu messende Abgaskomponente erfordert spezielle Geräte oder ein gesondertes Vorgehen in der Probenahme) und stets mit viel Krafteinsatz verbunden ist. So kann ein Aufbau auch schon mal in 20m Höhe und mehr erfolgen, oder man steht quasi direkt neben einem 12 Zylinder Gasmotor im Keller eines Krankenhauses und das Ganze bei entspannten 35 Grad im Winter. Aber wem das nichts ausmacht, der hat ein hilfsbereites und geerdetes Team zur Seite, welches auch mir den Einstieg so leicht wie nur möglich gemacht hat.
Die Tage sind abwechslungsreich und du bist deutschlandweit unterwegs.
Zeit im Büro als Ausgleich zum Außendienst
Das muss nicht jedem gefallen, aber mich persönlich freut es, nachdem ich zwei Monate in NRW unterwegs war, auch mal ein Projekt in Rheinlandpfalz zu haben.
Außerdem trägt die regelmäßige Auswertung der erfassten Messdaten und die damit verbundene Zeit im Büro zu einem Ausgleich zu den Tagen im Außendienst bei. Denn auch das macht einen Großteil des Geschäftes eines Messtechnikers aus: Daten auswerten, Berichte schreiben.
All die vielen Facetten brauchen Einarbeitungszeit und diese wurde bzw. wird mir gegeben. Es kommt zwar der Tag, an dem du möglicherweise alleine bei Kund*innen stehst und dir nicht zu helfen weißt, aber wir sind unter den Kolleg*innen gut vernetzt. Und für die Startprobleme der Anfänger*innen gab es im Kollegium stets viel Verständnis und ich wurde nie im Stich gelassen.
Autor des Beitrags

Alexander Heppner
Messtechniker im Emissionsschutz/Luftreinhaltung
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