
Man sollte meinen, dass ich diesen Blogbeitrag in ein paar Minuten heruntertippen würde. Schließlich bin ich eine (Medizin-)Journalismus-Studentin. Aber so ist dem leider nicht. Eigentlich erinnert mich dieser Text mit schlechtem Gewissen daran, dass ich auch mein Berichtsheft seit Wochen vor mir herschiebe.
Normalerweise bin ich immer (vorbildlich, versteht sich) in den Vorlesungen von Medienethik bis zu Anatomie zu finden. Ab September habe ich im Rahmen eines Pflichtpraktikums meine Bücher gegen einen Schreibtisch in der Abteilung für Kommunikation bei TÜV Rheinland getauscht.
Erst mache ich es mir für fünf Wochen im Nürnberger Büro gemütlich, dann geht es sieben Wochen lang ins Headquarter in Köln. Den Abschluss bildet ein dreimonatiger Aufenthalt in Littleton, USA.
Medizinjournalismus und TÜV Rheinland, wie passt das zusammen?
Ich muss zugeben, auf den ersten Blick ist das nicht so ganz ersichtlich. Dafür muss ich etwas weiter ausholen: Es war schon immer ein Wunsch von mir, in meiner beruflichen Zukunft Kommunikation für ein Unternehmen zu machen, vorzugsweise im Bereich Social Media.
Besonders in diesem Bereich haben einige Unternehmen noch sehr viel Lernbedarf. TÜV Rheinland zähle ich nicht dazu, auch wenn die Kollegen aus den Social Media Abteilungen natürlich bestrebt sind, sich immer weiter zu enwickeln. Ein gutes Unternehmen also, um von guten Leuten zu lernen, aber auch Fortschritte hautnah mitzuerleben.
Außerdem prüft TÜV Rheinland schon seit vielen Jahren Medizinprodukte auf der ganzen Welt. So ganz abwegig ist das Praktikum hier also doch nicht für eine Medizinjournalismus-Studentin, stimmt’s?
Startschuss in Nürnberg
An meinem ersten Tag in Nürnberg werde ich stürmisch und freudig begrüßt: zuallererst von einem schwarzen Labrador. Kurz darauf lerne ich auch das Herrchen kennen – den Pressesprecher für den Standort Nürnberg, mit dem ich die nächsten fünf Wochen zusammenarbeiten werde.
Schon in den ersten Stunden merke ich: Langweilig wird es mir hier nicht! In zwei Wochen findet schon die erste Veranstaltung statt: der Türöffner Tag, der jedes Jahr vom WDR und der „Sendung mit der Maus“ initiiert wird. An diesem Tag soll ich Führungen durch die Nürnberger Labore für Spielzeugprüfung halten. Gut, dass ich Herausforderungen mag.
Die ersten Wochen vergehen mit den Vorbereitungen wie im Flug. Am Veranstaltungstag kann ich die Höhe und die verschiedenen Winkel für die Fallprüfung von Spielzeug im Schlaf herunterbeten. Und ganz ehrlich: Teddys (mit 90 Newton) an der Nase zu ziehen macht ja wohl ziemlich viel Spaß. Vielleicht sollte ich doch noch umschulen…
Kein Tag wie der andere
Im Nürnberger Praktikum nutzt mir die journalistische Neugier besonders, denn hier muss ich wirklich für alles offen sein. Ich weiß nie genau, was mich an meinem Arbeitstag alles erwartet. In der großen weiten Welt passiert etwas, und zack – schon steht ein Fernsehteam vor der Tür, das ein Statement zu einem der zahlreichen Felder einholen will, die TÜV Rheinland bedient.
Da nimmt der Tag schonmal eine ganz neue Wendung. Doch mein Kollege bleibt immer gelassen: „In 45 Minuten kommt ein Fernsehteam, die haben gerade angerufen. Wir gehen jetzt erstmal Mittagessen.“ Fränkische Gelassenheit eben.
Krönender Abschluss: die Lange Nacht der Wissenschaften
Außerdem bereiten wir die „Lange Nacht der Wissenschaften“ vor, in der Unternehmen und Instituionen in der Region ihre Pforten für eine Samstagsnacht öffnen.
Die ganze Nacht geben die Experten aus den Nürnberger TÜV Rheinland Laboren Interessierten einen Einblick in ihre faszinierende Welt. Von der Möbel- bis zur Aufzugsprüfung ist alles mit dabei. Für mich heißt das vor allem Gäste empfangen (und nebenbei Spielzeugprüferin für ein Social Media Video spielen).
Die Kinderführungen im Nachmittagsprogramm meistern mein Kollege und ich schon wie ein jahrelang eingespieltes Team. Außerdem lerne ich an diesem Abend zwei meiner Kölner Kollegen kennen. Genau dorthin soll es für mich auch bald gehen. Die Lange Nacht der Wissenschaften ist gleichzeitig der krönende Abschluss meiner Praktikumszeit in Nürnberg.
Ich will den Abend nicht so recht enden lassen, aber es wird Zeit. Schon am Sonntag packe ich meinen Koffer und dann heißt es am Montag: Willkommen in Köln!
Was ich dort erlebe, lest ihr im zweiten Teil …
Autorin: Elisabeth Haertelt
TÜV Rheinland ist für mich unglaublich vielseitig. Ein Unternehmen, das mich jeden Tag aufs Neue überrascht.