Bis heute habe ich in meiner Laufbahn bei TÜV Rheinland schon einige Stationen durchlaufen: Angefangen vom Praktikum über die Stelle als studentische Aushilfe bis hin zum Job als Junior Social Media Manager. Wie ich das geschafft habe und welche spannenden Projekte ich bisher betreut habe, könnt ihr gerne hier im Karriereblog nochmal nachlesen. Und was kommt jetzt?

Man lernt nie aus

Nach knapp zweieinhalb Jahren als Social Media Manager kann ich sagen: Man lernt nie aus! Auch wenn mir Arbeitsabläufe, Aufgaben und Tools mittlerweile bekannt sind, gibt es gerade im Bereich Social Media jeden Tag Veränderungen, an die wir uns anpassen müssen. Abgesehen von der fachlichen Seite gilt es auch jede Menge soziale Kompetenzen sein Leben lang weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Bei TÜV Rheinland dürfen wir dazu regelmäßig Weiterbildungen machen, die uns hierbei unterstützen. Dabei greifen wir nicht nur auf externe Anbieter zurück, sondern haben auch den großen Vorteil, dass wir viele Seminare inhouse bei der TÜV Rheinland Akademie besuchen können. Von Präsentationstechniken über Sprachunterricht, Zeitmanagement und Selbstorganisation bis hin zum Umgang mit Konflikten ist alles dabei.

Lernen für´s Leben – ein blöder Spruch, der aber stimmt

Das Beste daran für mich: In den Workshops lerne ich nicht nur für die Arbeit, sondern auch interessante Dinge, die ich in meinem Alltag gebrauchen kann. Was das konkret ist, verrate ich euch gern. Vielleicht könnt ihr auch etwas für euch mitnehmen.
Letztes Jahr habe ich zum Beispiel das „Train-the-trainer“-Seminar besucht. Alle Teilnehmer wurden fit gemacht, um selbst einmal Workshops halten zu können. Wie wird ein Workshop aufgebaut? Wie gestalte ich ein Seminar so, dass mein Publikum nicht einschläft? Welche Methoden kann ich für die Vorstellungsrunde nutzen, damit sich die Teilnehmer nicht unwohl fühlen, und wie muss man sich selbst als Trainer verhalten?

Unterschiedliche Lerntypen

Die wertvollste Erkenntnis daraus: Jeder Mensch lernt anders. Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Jeder von uns kann Informationen unterschiedlich aufnehmen und verarbeiten. Dabei unterscheidet man ganz grob zwischen drei Lerntypen:

Visuell:
• Erinnert sich an Gesehenes, denkt in Bildern und Strukturen
• Kleidung, Design und visueller Eindruck sind wichtig
• Wirkt überlegt, besonnen und zuverlässig

Auditiv:
• Erinnert sich an das, was besprochen oder diskutiert wurde
• Speichert in rhythmischen Mustern
• Fasst gerne mündlich noch einmal alles zusammen
• Liebt Musik

Kinästhetisch:
• Der körperbetonte Gefühlstyp
• Emotionen sind wichtig
• Behält, was er/sie gespürt oder ausprobiert hat
• Hat ein ausgeprägtes Körpergefühl
• Bequemlichkeit geht vor Design

Anhand verschiedener Persönlichkeitstests haben wir dann in der Gruppe herausgefunden, wer welchem Lerntyp entspricht. Ziel der Übung war es, zu verstehen, dass man in einem Workshop auf alle drei Lerntypen treffen kann. Als Trainer muss ich alle irgendwie abholen. Der eine braucht eine visuelle Agenda, der nächste möchte lieber nur zuhören und der dritte muss die Methode selbst ausprobieren können, um am Ende des Tages etwas aus dem Workshop mitzunehmen. Wenn ich mich als Trainer also vorne hinstelle und acht Stunden lang nur eine Präsentationsart herunterbete, werde ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine große Gruppe des Publikums verlieren.

Zwei Beispiele aus dem Leben

Und was habe ich jetzt für´s Leben gelernt? Es war dabei nicht nur interessant herauszufinden, welcher Typ man selbst ist, sondern auch, zu welchem die Kolleginnen und Kollegen (oder auch Ehepartner, Freunde und Familienmitglieder) gehören. Denn habe ich einmal selbst herausgefunden, was meine Bedürfnisse sind und wie die anderen so arbeiten und lernen, fällt es viel leichter, mehr Verständnis füreinander aufzubringen. Bei der Arbeit kann man die Stärken der Teammitglieder nutzen, sodass alle mit dem Endergebnis zufrieden sind.

Beispiel 1: Der Teamworkshop steht an. Timo ist ein kinästhetischer Lerntyp, er macht zu Beginn erst einmal die Fenster auf und sorgt für frische Luft. Chefin Petra ist ein auditiver Typ. Sie verquatscht sich gerne und vergisst bei der Begrüßungsrede schon mal die Zeit. Das macht Peter wahnsinnig. Er ist ein visueller Typ und braucht zu Beginn des Workshops eine klare Agenda, die er im Auge behalten kann. Wenn die angekündigten Pausenzeiten nicht eingehalten werden, wird er nervös. Timo sorgt deshalb für gute Stimmung während des Workshops. Ihr seht – unterschiedliche Lerntypen können sich in einer Gruppe auch gut ergänzen. Wichtig ist, dass man allen Typen genug Freiraum einräumt.

Beispiel 2: Bei Mara und ihrem Partner Simon kommt es öfter zu kleinen Meinungsverschiedenheiten im Haushalt. Mara ist nämlich ein visueller Typ und liebt Struktur und Ordnung. Sie sorgt immer dafür, dass ihr Zuhause aufgeräumt ist. Simon als kinästhetischer Lerntyp legt mehr Wert auf Originalität und Kreativität und kann überhaupt keine Ordnung halten. Das macht Mara wahnsinnig. Umgekehrt geht Simon Maras Ordnungsfimmel tierisch auf die Nerven. Dafür verantwortlich sind ihre unterschiedlichen Lerntypen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich bewusst zu machen, dass wir alle anders ticken und deshalb oft nicht die gleichen Ansichten haben. So kann man sich selbst und den anderen besser verstehen und leichter Kompromisse eingehen.

Lerntypen

Sich selbst besser verstehen – eine Lektion fürs Leben

Mit dieser kurzen Analyse habe ich verstanden, warum ich manche Dinge so und nicht anders mache und dass ich mich dafür nicht rechtfertigen muss. Wenn ich also selbst Teilnehmer eines Seminars bin, ist es die Aufgabe des Trainers, mich persönlich (und natürlich alle anderen) entsprechend meiner Bedürfnisse abzuholen. Schafft er oder sie das nicht, muss ich mich deshalb nicht schlecht fühlen oder mich dazu zwingen, dem Vortrag länger zuzuhören. Das gilt übrigens nicht nur für Seminare oder Meetings, sondern auch für alle anderen Lebenssituationen. Sei einfach du selbst und verbiege dich nicht. Wie sagte unsere Trainerin so schön: „Verhaltensweisen, die nicht dem eigenen Lerntyp entsprechen, können dir körperliche Schmerzen zufügen“ – ziemlich krass, aber es stimmt.
Sogleich erinnere ich mich an Seminartage oder meine Unizeit zurück. Da bin ich manchmal fast wahnsinnig geworden, weil der eine Dozent während des Vortrages ständig auf- und abgewandert ist oder die andere Professorin zu monoton gesprochen hat. Das hat mir tatsächlich „Schmerzen“ zugefügt, weil ich für diese Methoden nicht empfänglich bin.

Mein sehr persönliches Fazit: Ich nehme mir heraus, dass ich solchen Situationen nicht mehr ausgeliefert sein muss und diese jederzeit beenden kann. Und vielleicht hätten einige Lehrer, Trainer, Dozenten oder Professoren, die mir in meiner Laufbahn bisher begegnet sind, auch mal besser dieses Seminar gemacht.

Im nächsten Blogbeitrag verrate ich euch, welcher Lerntyp ich bin und wie ihr Design Thinking Methoden im Alltag anwenden könnt. Abonniert doch gern unseren Newsletter, damit ihr Teil 2 auf keinen Fall verpasst.

Autorin des Beitrags

Viktoria Kux

Viktoria Kux

Social Media Manager

Viktoria Kux arbeitet bei TÜV Rheinland als Social Media Manager innerhalb des Newsrooms. Egal ob ein neues Foto für Instagram oder ein Video für YouTube produziert werden muss, in ihrem Arbeitsalltag dreht sich alles um soziale Netzwerke. Auch privat bloggt sie gerne – über die schönsten Ausflugstipps zwischen Koblenz und Köln, Reisen in die weite Welt oder leckere Rezepte zum Nachkochen. Deswegen ist sie nach der Arbeit immer auf der Suche nach schönen Fleckchen Erde und neuen Rezepten – natürlich mit der Kamera im Gepäck.

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