Lebenslauf 2.0
Fangen wir mit dem Lebenslauf an. Anstatt des klassischen Lebenslaufs reichen manche Bewerbende gerne einen Zeitstrahl oder eine PowerPoint-Präsentation ein. Das kann gut funktionieren und erregt auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Achtet darauf, dass alle wichtigen Informationen direkt ersichtlich sind. Ansonsten kann der Schuss auch nach hinten losgehen.
Muss ich als Recruiterin eine solche Bewerbung erst fünf Minuten nach den für mich wichtigen Infos durchsuchen, bin ich eher genervt. Hilfreich ist es daher, vor dem Versenden noch einmal Freunde oder Verwandte drüber gucken zu lassen. Einem Außenstehendem fallen solche Punkte oft eher auf als einem selbst.

Corporate Design und Bewerber-Website
Eine weitere schöne Idee, die mir persönlich gut gefällt, ist das, Design des zukünftigen Arbeitgebers aufzugreifen. Die Bewerbung z.B. in einem ähnlichen Farbschema zu gestalten oder mit kleinen Symbolen eine Brücke zu dem Unternehmen zu schlagen, bei dem du dich bewirbst.
Manche erstellen sogar eine eigene Website zu ihrer Person. Den Link versenden sie zusammen mit ihrer Bewerbung oder bewerben sich ausschließlich damit. Gerade für Leute, die im IT-Bereich tätig sind, finde ich diese Maßnahme sehr spannend. So hat der oder die Bewerbende die Chance, direkt sein bzw. ihr Können unter Beweis zu stellen und sich individuell zu präsentieren.

Kreativer Bewerbungs-Trend: Videobewerbungen
Besonders spannend finde ich Videobewerbungen. Diese sind immer mehr im Kommen und könnten sicher auch für uns als TÜV Rheinland interessant werden. Der ganz klare Vorteil: Wir Recruiter*innen erfahren sehr viel mehr von den Kandidat*innen als nur die schriftlichen Infos. Wir sehen, wie sich jemand bewegt, wie die Art des Sprechens ist und bekommen so viele Infos in sehr komprimierter Zeit.
Gerade für Positionen, in denen viel Kommunikation gefragt ist, kann das ein riesiger Vorteil sein. Und ihr Bewerbenden könnt euch persönlicher präsentieren und gebt uns die Gelegenheit, direkt Sympathie aufzubauen.
Allerdings kann diese Art der Bewerbung sicher auch herausfordernd sein, je nachdem, welcher Persönlichkeitstyp man ist. Das Sprechen vor der Kamera und das „sich präsentieren“ will unter Umständen erst einmal geübt werden. Glücklicherweise hast du so viele Versuche wie du willst und kannst das Video erst dann hochladen, wenn du wirklich zufrieden bist.
Wo der Kreativität Grenzen gesetzt sind
Natürlich gibt es auch ganz verrückte Ideen. So gibt es beispielsweise Leute, die eine Plakatwand in ihrer Stadt mieten und dort damit „werben“, dass sie einen Job suchen. Auch das kann zum Erfolg führen und man macht auf sehr kreative Art auf sich aufmerksam. Allerdings ist das sicher nicht für jede Position sinnvoll.
Du solltest immer abwägen, auf welche Stelle du dich bewirbst und wie du eine Brücke schlagen kannst. Nicht jeder Job verlangt nach einer kreativen Bewerbung. In vielen Bereichen, zum Beispiel bei technischen Positionen, tut es auch die ganz klassische Bewerbung.
Autorin des Beitrags

Lisa Melzer
Personalreferentin Recruiting
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Kommentare
sehr ausführlich beschrieben. insgesamt hilfreich.