Du hast dein Traumunternehmen gefunden, aber leider ist keine passende Stelle ausgeschrieben? Dann versuchst du es vielleicht mit einer Initiativbewerbung. Doch lohnt sich das überhaupt und was passiert mit der Bewerbung hinter den Kulissen?

Sich initiativ bewerben – lohnt sich das?

Grundsätzlich kannst Du erst einmal davon ausgehen, dass alle extern zu besetzenden Positionen auf der Stellenbörse eines Unternehmens veröffentlicht sind. So findest du auch auf unserer Karriereseite tuv.com brandaktuell alle vakanten Stellen, für die wir auf der Suche nach neuen Kollegen*innen sind. Sollte deine Traumstelle einmal nicht dabei sein, brauchst du aber nicht gleich den Kopf in den Sand zu stecken.

Eine Initiativbewerbung könnte sich dennoch lohnen, denn schließlich gibt es vor allem in großen Unternehmen häufig personelle Veränderungen. Mitarbeitende verabschieden sich in den wohlverdienten Ruhestand, gehen in Elternzeit oder üben eine andere Tätigkeit innerhalb des Unternehmens aus. Die Gründe sind vielfältig und haben meist eine Nachbesetzung der Stelle zur Folge. Wird heute kein Marketingmanager (w/m/d) gesucht, so kann sich die Situation in der kommenden Woche bereits um 180 Grad gedreht haben.

Ist deine Bewerbung dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort, kann sich daraus eine tolle Chance ergeben. Schließlich bist du die einzige Person oder eine der wenigen, die sich für diese Position beworben haben. Natürlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, dass genau diese Stelle zum Zeitpunkt deiner Bewerbung in Planung ist.

Unterschiede zu einer normalen Bewerbung

Im Vergleich zu einer herkömmlichen Bewerbung, bei der du dich auf eine konkret ausgeschriebene Position bewirbst, sind bei einer Initiativbewerbung einige Dinge zu beachten. So gewinnt das Anschreiben bei der Initiativbewerbung noch mehr an Bedeutung, weil es wertvolle Informationen über den Wunscharbeitsplatz enthalten kann.

Leider bekommen auch wir immer wieder Initiativbewerbungen, die lediglich einen Lebenslauf enthalten. Für welchen Bereich interessiert sich der Bewerber oder die Bewerberin? Für eine Stelle im Marketing, im Prüflabor oder sogar als Führungsposition? An welchem Standort möchte die Person arbeiten? Lieber in Vollzeit oder Teilzeit? Und ab wann ist er oder sie verfügbar? All das sind Fragen, die wir allein anhand eines Lebenslaufs nicht beantworten können.

Wir können nur Mutmaßungen aufgrund des aktuellen Wohnortes, der Qualifikation oder der letzten Tätigkeit anstellen. Dabei kann es sein, dass sie den eigentlichen Vorstellungen der Absender*innen nicht immer gerecht werden. Schließlich suchen nicht alle, die aktuell in Köln leben und arbeiten, auch zwingend dort einen neuen Job. Vielleicht wohnen Freunde oder Familie in einer anderen Stadt, sodass der- oder diejenige einen Standortwechsel anstrebt. Nur weil eine Person über eine bestimmte Qualifikation verfügt und eine gewisse Laufbahn hinter sich hat, bedeutet dies nicht, dass sie genau diesen Job auch bei uns ausüben möchte. So ergeben sich einige Fragen, über deren mögliche Antworten wir leider nur spekulieren können.

Das gehört in dein Anschreiben!

Um diese Unklarheiten von Beginn an zu vermeiden, ist es sinnvoll, im Initiativanschreiben auf die folgenden Fragen einzugehen:

  • An welchem Standort möchte ich arbeiten?
  • Suche ich eine Festanstellung, ein Praktikum oder eine Werkstudententätigkeit?
  • Wie ist meine Kündigungsfrist? Wann könnte ich anfangen zu arbeiten?
  • Wie sind meine Gehaltsvorstellungen?
  • Möchte ich in Teilzeit oder Vollzeit arbeiten?
  • Wieso bewerbe ich mich bei diesem Unternehmen?
  • Wie sieht meine Wunschposition aus und was ist mir wichtig?
  • In welchem Bereich des Unternehmens möchte ich genau arbeiten?

Gerade die letzte Frage setzt voraus, dass sich die Bewerber*innen im Vorfeld mit dem Unternehmen beschäftigt haben. Bewerbe ich mich in einem kleinen Handwerksbetrieb ohne Kantine als Koch*Köchin oder in einer Prüforganisation wie TÜV Rheinland als Produktionsmitarbeiter*in, so ist dies nicht unbedingt zielführend. Daher ist es sinnvoll, sich mit der Unternehmenshomepage vertraut zu machen und sich mit dem Kerngeschäft des Unternehmens auseinanderzusetzen.

Oftmals lohnt sich auch ein Blick auf den aktuellen Stellenmarkt des Unternehmens. Welche Jobs und Berufsgruppen sind derzeit ausgeschrieben? In welchen Berufen bildet das Unternehmen aus? An welchen Standorten ist das Unternehmen überhaupt vertreten? Anhand dieser Informationen bekommst du schon ein gutes Gefühl dafür, ob deine Initiativbewerbung erfolgversprechend sein könnte.

Überblick

Was passiert hinter den Kulissen mit meiner Initiativbewerbung?

Initiativbewerbungen werden bei uns in sechs verschiedene Gruppen unterteilt, die sich an dem Bereich orientieren, für den sich der Kandidat oder die Kandidatin interessiert. Möchtest du dich als Arbeitsmedizinische Assistenz bewerben, so wählst du den Bereich „Medizin & Gesundheit“.

Bist du als Ingenieur*in auf der Suche nach einer Veränderung, so bewirbst du dich für den Bereich „Ingenieure & Technik“.

Deine Bewerbung landet dann genau bei den Recruiter*innen, die sich auf den jeweiligen Bereich spezialisiert haben. Somit haben wir den Überblick über die aktuellen Vakanzen und stehen in engem Austausch mit dem entsprechenden Fachbereich. Dadurch wissen wir vielleicht sogar, ob eine bestimme Stelle bereits in Planung ist und nur noch intern genehmigt werden muss.

Die Initiativbewerbung als Chance

Beim Sichten einer Initiativbewerbung achten wir vor allem auf die oben aufgeführten Punkte. Anhand dieser Informationen überprüfen wir, ob eine solche Stelle (mittlerweile) vakant bzw. ausgeschrieben, in Planung oder in unserem Unternehmen überhaupt realisierbar ist. Und wir schauen, ob ein*e Bewerber*in aufgrund der Qualifikation oder Erfahrung überhaupt infrage kommen würde und wie der Gehaltswunsch mit unseren Vergütungs-Regelungen vereinbar ist.

Ist die Stelle in unserem Unternehmen grundsätzlich denkbar – zum Beispiel als Chemielaborant*in, jedoch aktuell nicht für den speziellen Laborstandort ausgeschrieben – so holen wir uns das Feedback der entsprechenden Führungskraft ein. Sie kennt den aktuellen und zukünftigen Personalbedarf am besten und kann einschätzen, ob in dem Labor demnächst eine Stelle nachzubesetzen ist oder sogar neu geschaffen wird.

Auch Anfragen zu Praktikumsplätzen, Werkstudententätigkeiten und Abschlussarbeiten leiten wir gern an die Führungskräfte aus den jeweiligen Abteilungen weiter. Nicht selten hat sich daraus in der Vergangenheit für den einen oder die andere ein Einstieg in unser Unternehmen ergeben.

Initiative ergreifen lohnt sich!

Es kann sich also lohnen! Deine Sorge, dass eine Initiativbewerbung vielleicht vergebene Mühe sein könnte, ist unbegründet. Es macht durchaus Sinn, eine Initiativbewerbung einzureichen, denn es erhöht die Chance, deinem Wunschjob näher zu kommen.

Auch bei uns kannst du dich initiativ bewerben

Ob nun Ingenieure & Technik, Business & Administration oder Medizin & Gesundheit – hier findet sich jeder und jede wieder. Schau auch du gern mal bei uns vorbei. Hier initiativ bewerben

Autorin des Beitrags

Christin Weiß

Christin Weiß

Personalreferentin Recruiting

Christin Weiß ist Personalreferentin Recruiting in Nürnberg. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist ihr Spezialgebiet – Ärzte und Ärztinnen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizinische Assistenzen sowie auch kaufmännische Talente rekrutiert die Personalexpertin. Wohnhaft in Ansbach, folgt sie am Wochenende und im Urlaub dem Ruf der Berge – ob auf Hüttenwanderungen im Sommer oder Skitouren im Winter.

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