Tuning-Fans gleich ‚Prollos‘?
Als ich erstmals von der Tuning Night hörte, hatte ich direkt – wie wohl viele Menschen – die typischen „Tuning-Klischees“ im Kopf: dass eher ungehobelte Umgangsformen herrschen, ein aggressiver Fahrstil geführt wird und vielleicht auch illegale Autorennen stattfinden. Aber weit gefehlt.
Um 16 Uhr ging es los. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren die ersten der rund 700 Fahrzeuge auf das Gelände. Schnell erkannte ich: Keines der Klischees trifft auf diese Autoliebhaber zu. Für die Tuner ist das Basteln und Verändern ihrer Fahrzeuge ein ernsthaftes Hobby, in das sie viel Geld, Zeit und auch Liebe stecken. Das spiegelt sich dann auch in den Fahrzeugen wieder, die alle sehr unterschiedlich aussehen – zumindest wenn man weiß, worauf man schauen muss.
Übrigens: Illegale Autorennen sind für getunte Fahrzeuge oft gar nicht mehr möglich, da sie sich für das Rennfahren nicht mehr eignen. Für mich und die Besucher gab es während der Veranstaltung also viel Gelegenheit zu staunen und alte Vorstellungen zu überholen.

Was ist Tuning überhaupt?
Ehrengast der Veranstaltung war die Fernsehmoderatorin, Motorsportlerin und Schlagzeugerin Lina van de Mars. Sie erklärte mir, dass „Fahrzeugtuning“ individuelle Modifikationen an Pkw bezeichnet. Diese Umbauten dienen dem Zweck, die Leistung oder die Fahreigenschaft zu verbessern – und natürlich auch das optische und akustische Design des Fahrzeuges. Vom Umbau der Stoßstange bis zum Kofferraum ist alles möglich. Der Begriff Tuning bedeutet übrigens Feinabstimmung. Bei dem Großteil der Fahrzeuge vor Ort ging es aber nicht um viel mehr Power, sondern um viel mehr Aufsehen. Wenn die Motoren aufheulen, weiß man: Tuning ist definitiv kein anonymes Keller-Hobby.
Sicherheitstipps von den Profis
TÜV Rheinland hatte die Kfz-Prüfstelle während der gesamten Veranstaltung geöffnet. So konnten die Tuner neue Änderungen direkt eintragen lassen und damit unnötigem Ärger etwa bei Polizeikontrollen aus dem Weg gehen. Zusätzlich waren unsere Ingenieure auf dem Gelände unterwegs und standen den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite – denn nicht alle Bauteile, die auf dem Markt bzw. im Internet angeboten werden, sind laut Gesetz zulässig. Viele Teile dürfen aus Sicherheitsgründen gar nicht verbaut und auch nicht eingetragen werden.
Ein Highlight der Veranstaltung war der „Show & Shine“-Wettbewerb, bei dem die am besten und schicksten getunten Fahrzeuge prämiert wurden. Die Jury-Mitglieder nahmen sich für die Bewertung ausgiebig Zeit und jedes Fahrzeug und Detail genau unter die Lupe. Am Ende stand dann schließlich der glückliche Sieger fest, der feierlich ausgezeichnet wurde.
Ich bin immer noch beeindruckt, mit welcher Leidenschaft die Tuner ihre Fahrzeuge verändern. Für mich war alles an der Tuning Night großartig: das Wetter, die Atmosphäre, die Organisation und vor allem die Besucher.
So macht Arbeit richtig Spaß.
Autorin des Beitrags

Caroline Eisenbürger
Praktikantin
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